Eid und Herrschaft
Eid und Herrschaft
Untersuchungen zum Herrscherethos Karls des Großen
Der Verfasser untersucht die in Kapitularien der Jahre 789 und 802 überlieferten, von Karl dem Großen befohlenen allgemeinen Treueide.
Die Treueidformulare, aber auch die zugehörigen Ausführungsbestimmungen werden nach Hinweisen auf einen Herrschaftsentwurf Karls durchmustert, wobei das Verhältnis von neuen und überkommenen Elementen von Interesse ist.
Damit werden das Problem einer merowingisch-karolingischen Kontinuität und die Beziehungen zwischen Herrscher und populus angesprochen. In diesem Zusammenhang kommt dem bekanntesten Treueid jener Zeit, dem laut Bericht der Reichsannalen von Tassilo III. geleisteten Eid des Jahres 757, besondere Bedeutung zu.
Der Verfasser macht wahrscheinlich, daß der Bayernherzog diesen Eid nicht geleistet hat, sondern daß der am Hof Karls schreibende Autor der Reichsannalen an diesem Fall das neue Herrschaftsverständnis exemplarisch formulierte.
Von diesem Ergebnis aus werden in einer minutiösen Untersuchung der Treueidformulare neue, aber auch in die Merowingerzeit zurückreichende Elemente in den 789 und 802 von allen Angehörigen des Reiches geforderten Eiden herausgearbeitet.
Auf diese Weise werden die Ansprüche Karls auf eine Stellung als Herrscher über Untertanen erkennbar und seine Versuche, den populus mit Hilfe der Treueide zu disziplinieren.
Untersuchungen zum Herrscherethos Karls des Großen
Reihe: Vorträge und Forschungen - Sonderbände, Band 39
Herausgegeben vom Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte.
MV566995
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